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Wer die Porzellanfabrik Hermsdorf besucht, bekommt gleich zu Beginn eine Vorstellung davon, dass Inklusion ganz selbstverständlich zur Unternehmenskultur gehört: Die beiden Mitarbeiterinnen am Empfang sind Rollstuhlfahrerinnen. Für die Barrierefreiheit im Gebäude sorgen zwei Aufzüge und ein entsprechender Sanitärraum. Doch das sind längst nicht die einzigen Anpassungen, die für Menschen mit Behinderungen und für leistungsgewandelte Beschäftigte vorgenommen wurden. „Dank Hebehilfen konnten wir in der Produktion die körperlichen Belastungen deutlich reduzieren“, sagt Geschäftsführerin Sybille Kaiser. „In Kombination mit geänderten Arbeitszeiten und Schichtrhythmen, z.B. für psychisch eingeschränkte Mitarbeitende, konnten wir so viele Fachkräfte im Unternehmen halten.“
Neben dem unternehmerischen Nutzen gehöre es zur Verantwortung, für vormals gesunde Mitarbeitende eine Beschäftigung zu finden, die sie trotz Behinderung gut ausüben könnten. Junge Fachkräfte auszubilden und dabei ihre Ressourcen, nicht ihre Defizite im Blick zu haben, ist das Unternehmensprinzip – auch bei der Ausbildung eines schwer sehgeschädigten Jugendlichen. Dank einer speziellen Hardware inkl. Kameratechnik, besonderer Software und Lehrbüchern in elektronischer Form kann er eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolvieren. „Unternehmen brauchen fähige Mitarbeitende, Menschen mit Behinderungen brauchen eine Chance. Bei entsprechender Eignung ist jeder eine vollwertige Fachkraft – ob mit oder ohne Behinderung“, das steht für die Geschäftsführerin fest. So sind für die Reinigung und Pflege der Außenanlagen, der Produktionsräume sowie der firmeneigenen Pkw drei Beschäftigte mit geistiger bzw. körperlicher Behinderung zuständig.
„Bezeichnend sind die hohe Motivation, die Loyalität, die Zuverlässigkeit und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit Behinderung“, betont Sybille Kaiser. „Das wirkt sich nicht nur spürbar positiv auf die Produktivität, sondern auch auf das Betriebsklima aus. Die Hilfsbereitschaft ist groß.“